Im einzigen Stadion der EM 2021, das bis auf den letzten Platz gefüllt sein darf und auch wird, erwartet Ungarn vor 67.155 Zuschauern in Budapest zum Auftakt in Gruppe F der Europameisterschaft 2021 mit Portugal den Titelverteidiger, der seinen Coup bei der EM 2016 natürlich liebend gern wiederholen würde.
Zunächst freilich gilt es für Portugal wie auch für Ungarn, die mutmaßlich schwierigste Vorrundengruppe, der außerdem Deutschland und Frankreich angehören, zu überstehen.
Direktvergleich Ungarn – Portugal
Es gibt definitiv einige Nationen, gegen die Ungarn lieber antritt als gegen Portugal. Denn bei 13 Versuchen hat es noch keine ungarische Nationalmannschaft geschafft, Portugal zu besiegen. Bei neun Niederlagen reichte es lediglich zu vier Unentschieden.
So gingen auch die beiden jüngsten Vergleiche in der Qualifikation für die WM 2018 an Portugal (3:0 zu Hause, 1:0 in Ungarn). Zuvor allerdings hatte Ungarn den späteren Europameister in der Vorrunde der EM 2016 bei einem spektakulären 3:3 am Rande einer Niederlage.
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30 Jahre lang war Ungarn bei keinem großen Turnier vertreten, ehe bei der EM 2016 gleich der Sprung ins Achtelfinale gelang, wo dann aber Belgien Endstation war. Anschließend verpassten die Magyaren die WM 2018 und konnten sich auf normalem Weg als Gruppenvierter hinter Kroatien, Wales und der Slowakei auch nicht für die EURO 2021 qualifizieren.
Die Chance über die Play-offs aber ergriff Ungarn beherzt und sicherte sich mit Erfolgen in Bulgarien (3:1) und gegen Island (2:1) doch noch die zweite EM-Teilnahme in Folge. Zugleich stieg die Mannschaft von Trainer Marco Rossi im Herbst 2020 in der Nations League als Gruppensieger vor Russland, Serbien und der Türkei in die höchste Liga auf.
In der Qualifikation für die WM 2022 legte Ungarn im März mit einem 3:3 gegen Polen sowie ebenso klaren wie erwartbaren Siegen in San Marino (3:0) und Andorra (4:1) auch gut los. In den beiden EM-Vorbereitungsspielen mischten sich gegen Zypern (1:0) und Irland (0:0) indes defensives Licht mit offensivem Schatten.
Personalien Ungarn
Mit Zsolt Kalmar und Dominik Szoboszlai, dem Star der Mannschaft und Hauptverantwortlichen dafür, dass die Rossi-Elf überhaupt bei der EM-Endrunde starten darf, muss Ungarn auf zwei wichtige Mittelfeldspieler verzichten. Insbesondere Szoboszlai, der mit Abstand talentierteste Ungar seit langer Zeit, ist nicht gleichwertig zu ersetzen.
Voraussichtliche Aufstellung: Gulacsi – Kecskes, Orban, At. Szalai – Lovrencsics, A. Nagy, Kleinheisler, Schäfer, Fiola – Sallai, Ad. Szalai
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Als amtierender Europameister gestartet, war die WM 2018 für Portugal bereits im Achtelfinale nach einer Niederlage gegen Uruguay beendet. Anschließend löste das Team von Trainer Fernando Santos zwar das EM-Ticket, allerdings nur als Gruppenzweiter hinter der Ukraine, indes vor Serbien, Luxemburg und Litauen.
Platz zwei stand auch im Herbst 2020 in der Nations League hinter Frankreich zu Buche, aber mit klarem Vorsprung auf Kroatien und Schweden. In der Qualifikation für die WM 2022 legte die portugiesische Auswahl im März mit sieben Punkten aus drei Spielen gut los, doch die Leistungen gegen Aserbaidschan (1:0), in Serbien (2:2) und in Luxemburg (3:1) waren allesamt von Spitzenniveau ein gutes Stück entfernt.
Selbiges war beim ersten EM-Test in Spanien (0:0) der Fall. Die Generalprobe am vergangenen Mittwoch gegen Israel (4:0) war dann aber ein großer Schritt in die richtige Richtung und schürte die portugiesische Vorfreude auf die EURO.
Personalien Portugal
Mit Top-Talent Pedro Neto fällt ein spannender Spieler für die EM-Endrunde aus, doch von diesem Kaliber hat Trainer Fernando Santos noch einige weitere zu bieten. So stehen etwa auch Bruno Fernandes, Joao Felix oder Diogo Jota vor ihrer ersten Europameisterschaft, womit offensiv auch mit Blick auf Cristiano Ronaldo, Andre Silva oder Gonçalo Guedes überragendes Potential vorhanden ist. Nicht ganz so groß ist die Auswahl in der Defensive, in der einer der Routiniers Pepe (38) und Jose Fonte (37) neben Ruben Dias in der Innenverteidigung beginnen dürfte.
Voraussichtliche Aufstellung: Rui Patricio – Joao Cancelo, Ruben Dias, Pepe, Nuno Mendes – Ruben Neves, William Carvalho, Bruno Fernandes – Bernardo Silva, Cristiano Ronaldo, Diogo Jota
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Ungarn verfügt in einem vollen Stadion über den größten Heimvorteil aller EM-Gastgeber. Ob dieser allerdings reicht, um gegen einen individuell nahezu auf allen Positionen stärker besetzten Titelverteidiger zu bestehen, bleibt abzuwarten. Wir gehen davon aus, dass sich Portugal anders als 2016 von Ungarn diesmal nicht überraschen lässt und einen Auftaktsieg landet.
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