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Klosterkirche St. Maria in Rosenthal

     Das Kirchengelände ist bei "normalem" Wetter von April bis Oktober tagsüber geöffnet; jeden Sonntag von 13-17 Uhr auch das Museum in Gegenwart eines Vereinsmitglieds. Da kostet der Eintritt 1 €, Schüler die Hälfte. Gruppenführungen können über "Kontakt" vereinbart werden.

 
Die zunächst in frühgotischem Stil erbaute einschiffige Klosterkirche wurde am 22. Mai 1261 geweiht. Die Grabungen des Landesamtes für Denkmalpflege Speyer 1986 haben ergeben, dass die Kirche einen 5/8 Chorschluss hatte. Ende des 15. Jahrhunderts in der Amtszeit der Äbtissin Margarethe von Venningen erfolgte ein Umbau der Kirche. Die Seitenwände wurden erhöht und damit neu große Fenster mit Maßwerk spätgotischen Stils eingesetzt. Der Kirchenraum erhielt eine Empore über die ganze Länge des Schiffs bis zum Chor. Es entstand der achteckige steinerne Dachreiter über dem Westgiebel.

Nach Beschlagnahme des Klostergutes durch die Franzosen 1793 wurde der Besitz in Teilen versteigert. Auch das Kirchengebäude ging in Privatbesitz über und wurde als Materiallieferant genutzt - bis die Ruine zum Schutz vor der weiteren Zerstörung 1851 vom Kanton Göllheim übernommen wurde. 1863 erwarb der neu gegründete Rosenthaler Verein für 832 Gulden die Kurchenruine.

Erhalten geblieben waren Seitenmauerreste mit Strebepfeilern und den gotischen Fenstern sowie der westliche Giebel , der das für Rosenthal charakteristische Türmchen mit dem Steinhaubendach trägt. Grabplatten von Stiftern und Äbtissinnen stehen an der Nordmauer des Kirchenschiffs. Völlig verschwunden ist der Kreuzgang.

Mit Sanierungsarbeiten wurde unmittelbar nach dem Erwerb begonnen. Erhaltungsmaßnahmen wurden immer wieder notwendig, so Ende 19. Jahrhundert, 1904, 1929-1934 und 1950/51. Eine besonders umfassende Sanierung erfolgte 1983-1986: Erneuerung des Dachreiters, der Kirchenmauern und der Grabsteine.Weitere Maßnahmen bis 2007: bauhistorische, archäologische und photogrammetrische Untersuchngen, Putzsicherungsarbeiten, Neuüberdachung der Grabsteine, Instandsetzung der Treppen, neue Gittertür neben dem Turm, Erneuerung der Elektroanlage u.v.m.

In dem kleinen Museum, das im 1866 erbauten "Nassauer Sälchen" untergebracht ist, steht ein Modell des einstmaligen Klosters. Die Gesamtanlage des Klosters ist  in wesentlichen Teilen an den heute in Privatbesitz befindlichen Gebäuden gut erkennbar. Ausgestellt sind daneben Fundstücke aus dem Kirchenareal und Tafeln zur Geschichte. Erwähnenswert ist nicht zuletzt der im September 1999 von Schülern an der nördlichen Außenmauer ergrabene, außerordentlich gut erhaltene Grabstein der Ursula von Venningen.

Die Kirchenruine dient dem Verein und anderen auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte. Sie wird gelegentlich für Hochzeiten genutzt und führt seit vielen Jahren am Heiligen Abend zahlreiche Menschen dorthin zu einer musikalischen Feier mit dem abschließenden Glockengeläute.


Lit.:
- Karl-Heinrich Conrad: "Daten zur Geschichte des Zisterzienserinnenklosters Sanct Maria in Rosenthal" in "125 Jahre Hist. Verein Rosenthal", Hist. Verein Rosenthal u.U. e.V., Eisenberg 1988
- Karl-Heinrich Conrad: "Kloster Rosenthal", Artcolor-Verlag, Hamm 1992
- vereinsinterne Unterlagen


(letzte Bearbeitung: 7.1.2013)